Der PSV Röbel-Müritz kapert die Tabellenspitze (Quelle: Nordkurier vom 01.09.2015 juw)
Mit dem Auswärtssieg beim Demminer SV eroberte das Team von Trainer Jan Papke den “Platz an der Sonne“ in der Fußball-Landesklasse.
“Das sieht ganz nett aus für den Moment in der Tabelle, aber ich weiß natürlich auch, dass die dicken Brocken erst kommen“, sagte Trainer Jan Papke nach dem 4:0-Auswärtssieg seines PSV Röbel-Müritz beim Demminer SV. Denn er weiß natürlich genau, dass der PSV auch in den ersten drei Spielen mit Malchins Zweite, Victoria Neustrelitz und Demmin die Teams vor der Brust hatte, die in der Vorsaison die hinteren Ränge belegt hatten. Dennoch stellte Jan Papke gerade dem letzten Gegner ein gutes Zeugnis aus. “Also in dieser Saison werden die Demminer garantiert nicht Letzter. Die haben uns mehr Probleme gemacht als gedacht. Die Demminer standen tief und haben abgewartet, um Konter zu fahren. Und sie tauchten auch öfter vor unserem Kasten auf als zuvor Malchin oder Victoria. Zum Glück vergeigten sie die Chancen. Aber sie haben uns einiges abverlangt, und wir brauchten wirklich eine Viertelstunde, bevor wir eine Lösung gefunden hatten“, gab Jan Papke ehrlich zu. Dann aber war es soweit: Mathias Sterzel traf nach Zuspiel von Kai Johannsen zum 1:0 (14.). Dann folgte ein lupenreiner Hattrick von Marco Krolikowski (34./39./45.), der schon bis zur Pause den 4:0-Endstand herstellte. Alle drei Treffer von Marco Krolikowski fielen durch Standardsituationen. “Keiner kann den Ball so schön über die Mauer zirkeln wie Marco, deshalb muss er bei solchen Freistoßsituationen auch die Verantwortung übernehmen, was er aber auch gern tut“, sagte Jan Papke. Als erfahrener Trainer wusste er aber auch die zweite Halbzeit einzuschätzen. “Die Jungs wollten jetzt zu viel, und dann verkrampfen sie einfach. Mit Gewalt wird das nichts mit dem Tore schießen. Der tiefe Rasen tat dann sein Übriges, die Beine wurden schwer. Das darf uns bei einem anderen Gegner natürlich nicht passieren“, bilanzierte der Röbeler Chefcoach. Dennoch schwärmte er von seinem Team. “Es passt einfach alles zurzeit. Die Jungs ziehen im Training richtig mit, das wir ja gemeinsam mit den A-Junioren bestreiten. Es ist einfach das klasse Klima, das mit zum Erfolg beiträgt“. Den ersten richtigen Prüfstein bekommt der PSV Röbel-Müritz nach Einschätzung von Jan Papke allerdings erst am nächsten Sonntag vorgesetzt. Dann geht es im Landesklassen-Pokal zum Tabellenvierten Concordia Zarnekow. “Wir fahren da nicht hin, um aus dem Wettbewerb zu scheiden. Aber Concordia ist schon ein harter Brocken“, schaute Jan Papke auf den Sonntag voraus.
Der PSV Röbel-Müritz spielte in Demmin mit: Jan Gohlke - Tim Gillmeier, Japhet Kohl, Kai Johannsen (46. Steffen Evert), Jens Knappe, Thomas Knappe, Ronny Lehmann, Christian Richter (78.Malte Gronwald), Josif Bucin, Marco Krolikowski, Mathias Sterzel
Mit einem lupenreinen Hattrick trug Marco Krolikowski zum Röbeler 4:0-Erfolg in Demmin bei. (Archivfoto: juw)
Mit einem “Wir-Gefühl“ dreht Röbel das Pokalspiel bei Concordia noch (Quelle: Nordkurier vom 07.09.2015)
Am späten Sonntagnachmittag zog der PSV Röbel-Müritz durch einen tapfer erkämpften Sieg beim SV Concordia Zarnekow in die nächste Runde des Fußball-Landesklassenpokals ein.
“Das war einfach eine ganz starke Mannschaftsleistung. Ich bin total stolz auf die Jungs, die nach dem Rückstand zur Pause zurückgekommen sind, und das mit richtig Feuer“, freute sich Jan Papke, der Trainer des PSV Röbel-Müritz.
In der zweiten Runde des Fußball-Landesklassenpokals waren die Röbeler am Sonntagnachmittag beim SV Concordia Zarnekow angetreten. “Das waren schon schwierige Bedingungen. Stürmische Böen und ein kleiner Platz, auf dem Concordia es immer wieder mit langen Bällen versucht hat. Wir dagegen sind mit dem Kurzpassspiel zum Erfolg gekommen“, verriet Jan Papke. “In der ersten Hälfte haben wir mit einem neuen System gespielt, das noch nicht ganz geklappt hat. So lagen wir zur Pause mit 1:2 hinten, wobei Mathias Sterzel in der 16. Minute uns zunächst in Führung gebracht hatte, bevor es bei uns zweimal einschlug. In der zweiten Hälfte wechselten wir zum alten System, und dann erzielte Marco Krolikowski den 2:2-Ausgleich (53.), bevor uns Felix Gaulke mit dem 3:2 (78.) erlöste“, freute sich Jan Papke. “Für die Jungs war ein Rückstand ja eine neue Erfahrung. Aber jeder hat für jeden gekämpft. Die Moral stimmt. Das “Wir-Gefühl“ verleiht dem Team Flügel. Einfach supergeil“, freute sich Jan Papke unmittelbar nach dem Abpfiff.
Einfach nur Jubel und Erleichterung! Der PSV Röbel-Müritz konnte im Fußball-Landesklassenpokal beim SV Concordia Zarnekow einen Rückstand zur Pause noch drehen und in die nächste Runde einziehen.
Röbeler Jungs sind raus, aber Trainer sieht es gelassen (Quelle: Nordkurier vom 07.09.2015 juw)
Im Fußball-Landespokal sind die A-Junioren des PSV Röbel-Müritz gegen den 1. FC Neubrandenburg II aus dem Wettbewerb geflogen. Röbels Jugendtrainer Steffen Hagen nahm die 0:4-Niederlage seiner A-Jugendfußballer gegen den 1. FC Neubrandenburg II gelassen hin. “Ich bin nicht enttäuscht. Wenn man bedenkt, dass wir zur Häfte aus B-Jugendspielern bestehen, wir gerade erst mit dem Training angefangen haben und auf der Ersatzbank nur zwei Spieler saßen, dann haben sich die Jungs heute ganz gut geschlagen“, sagte Steffen Hagen.
Schon zur Pause lagen die Röbeler mit 0:3 (10./13./37.) hinten. Ganz bitter war dann das 0:4 (72.) Den Eckball des Neubrandenburgers William Lindhorst wehte der böige Wind ohne weiteres Zutun anderer Beteiligter in den Kasten von Keeper Paul Schmidt. “Egal, wichtiger ist es, dass wir überhaupt eine A-Jugendmannschaft im Spielbetrieb haben, und dass die Jungs nach vielen gemeinsamen Jahren weiterhin eine Gemeinschaft bilden. Das ist auch für ihre Zukunft wichtig“, sagte Steffen Hagen.
Auch der energische Einsatz von Maximilian Lindner (rechts) konnte das Pokal-Aus der A-Junioren des PSV Röbel-Müritz gegen Neubrandenburg nicht verhindern.
Röbeler Kicker wollen mehr Zuschauer angeln (Quelle: Nordkurier vom 11.09.2015 juw)
Der PSV Röbel-Müritz hat in der Fußball-Landesklasse den besten Saisonstart aller Zeiten hingelegt und liegt klar an der Tabellenspitze. Wenn morgen ab 15.00 Uhr der SV Burg Stargard zu Gast ist, soll ein weiterer Rekord hinzukommen.
Nach drei Spieltagen in der Fußball-Landesklasse hat der PSV Röbel-Müritz neun Punkte auf dem Konto und liegt mit einem Torverhältnis von 19:0 klar an der Tabellenspitze. Das Team des neuen Trainers Jan Papke hat damit etwas Historisches geleistet, denn nie zuvor startete ein Röbeler Team besser in die Saison. Zudem ist das Klima innerhalb der Mannschaft so gut wie nie. Eigentlich läuft alles optimal, nur eines hinkt etwas der erfolgreichen Entwicklung hinterher – die Zuschauerzahlen auf dem heimischen Friesensportplatz. “Wie erfolgreich sollen die Jungs denn noch sein, bevor sie die verdiente Anerkennung finden? Unsere Jungs haben trainiert, gekämpft, geschwitzt und den besten Saisonstart aller Zeiten hingelegt. Jetzt sind die Fans dran! Diese Wahnsinnsleistung soll mit einem Zuschauerrekord beim Heimspiel gegen Burg Stargard belohnt werden. Die Fans sollen zeigen, dass Röbel hinter seinem PSV steht und Freunde mit zum Spiel einladen“, forderte der Vereinsvorsitzende Christian Prasser. Morgen erwartet der PSV Röbel-Müritz um 15.00 Uhr den SV Burg Stargard, der zurzeit mit drei Punkten den zehnten Platz belegt. Auch der SV Waren 09 hat morgen ein Heimspiel. Das Team von Trainer Ronny Schlüter erwartet dann um 14.00 Uhr das Schlusslicht der Tabelle, die Spielvereinigung Victoria Neustrelitz. Der MSV Groß Plasten tritt morgen um 14.00 Uhr beim SV Union Wesenberg an.
Groß war der Jubel nach dem Pokalsieg in Zarnekow. Der PSV Röbel-Müritz hat den besten Saisonstart aller Zeiten hingelegt und möchte jetzt noch den Zuschauerrekord brechen.
Nach dem Rückstand nimmt Röbel die Burgstädter voll in die Zange (Quelle: Nordkurier vom 14.09.2015 juw)
Die weiße Weste des Tabellenführers von der Müritz hat zwar Flecke bekommen, aber der Platz an der Sonne der Fußball-Landesklasse bleibt schön. Das kann sich doch schon einmal sehen lassen: 178 zahlende Zuschauer enterten am Sonnabend den Röbeler Friesensportplatz, um sich die Partie des PSV Röbel-Müritz gegen den SV Burg Stargard anzusehen. Und sie bekamen ein spannendes und wechselvolles Spiel geboten, bei dem am Ende ein 2:2 heraussprang, und der PSV Röbel-Müritz die Tabellenführung in der Fußball-Landesklasse verteidigen konnte. Den meisten Spaß – auch der Lautstärke nach – hatte zumindest in der ersten Halbzeit dasjenige Publikum, das wegen seines Alters noch nicht mitgezählt worden ist. Seit kurzer Zeit wartet nämlich auf die kleinsten Fans eine Hüpfburg und ein von PSV-Mitgliedern gebauter Sandkasten, in dem schon vor dem Anpfiff Schaufeln, Eimer und kleine Baufahrzeuge verteilt werden, so dass die Steppkes kein eigenes Spielzeug zum Sportplatz mitbringen müssen. Der Resonanz nach ein Volltreffer des PSV! Diejenigen aber, die auf den Kunstrasen schauten, mussten zunächst einmal einen 0:2-Rückstand bis kurz vor der Pause verkraften. “Als ob wir noch nicht ausgeschlafen hätten, das müssen wir am Montag beim Training noch auswerten, sagte Röbels Chefcoach Jan Papke. Ging das 0:1 (19.) durch Arne Boldt noch auf die Kappe der Röbeler Abwehr, so sah der PSV-Keeper beim 0:2 (23.) durch Richard Kayser nicht besonders glücklich aus. Zum Glück kamen die beiden Röbeler Treffer dann zum genau richtigen Zeitpunkt. Nach einer Ecke netzte nämlich zunächst Jens Knappe fast mit dem Pausenpfiff zum 1:2 (45.) ein, bevor kurz nach der Pause der links durchbrechende Mario Klemmer von den Beinen geholt wurde, und Marco Krolikowski souverän den fälligen Elfmeter zum 2:2 (47.) verwandelte. Danach drängte Röbel auf die Führung, die Spieler überboten sich aber im Chancenauslassen. Fast wäre das bestraft worden, denn kurz vor Schluss rettete erst der linke Pfosten, bevor Matthias Karge mit einer Glanztat die Tabellenführung rettete.
Röbel: Matthias Karge, Japheth Kohl, Jens Knappe, Jan Gohlke, Kai Johannsen, Steffen Evert (82. Malte Achtenhagen), Matthias Sadra (46. Tim Gillmeier), Marco Krolikowski, Mario Klemmer, Matthias Sterzel, Gaulke
Die Röbeler Abwehrspieler Jan Gohlke (links) und Japheth Kohl (rechts) nehmen hier einen Angreifer aus Burg Stargard in die Zange.
“Kommt Jungs, kommt!“. Immer wieder motivierte Röbels Trainer Jan Papke
seine Schützlinge.
Röbel will Tick schneller sein (Quelle: Nordkurier vom 18.09.2015 juw)
Mit dem Neubrandenburger FC kommt morgen ein unbequemer Gegner zum Friesensportplatz.
Und gleich noch ein Heimspiel in der Fußball-Landesklasse für den PSV Röbel-Müritz. Nach der spannenden Aufholjagd gegen den SV Burg Stargard in der Vorwoche erwartet das Team von Trainer Jan Papke morgen um 15.00 Uhr in der Fußball-Landesklasse den Neubrandenburger FC. Die Viertorestädter sind mit bisher sieben Punkten auf dem Konto gut in die Saison gestartet und dürften dem Tabellenführer Röbel (10 Punkte) einiges abverlangen. Zumal sich in den Reihen des Aufsteigers einige bekannte Gesichter finden. So etwa Paul Kuternoga, der beim SV Waren 09 noch in der Verbandsliga aktiv war und Jens Aepinus, der beim 1. FC Neubrandenburg 09 die Töppen schnürte. Der Trainer Romano Küster musste erst vor zwei Wochen verletzungsbedingt die Schuhe des Kaptäns an den Nagel hängen. Der MSV Groß Plasten hat nach seiner überraschenden Niederlage bei Union Wesenberg in der Vorwoche allen Grund, den morgigen Gast Chemnitz ernst zu nehmen. Das Heimspiel der Elf von Trainer Jörg Schimmel beginnt um 15.00 Uhr. Der SV Waren 09 tritt morgen zu einer völlig ungewohnten Zeit bei der zweiten Garnitur des FSV Malchin an. Das Spiel im Walter Block-Stadion beginnt nämlich erst um 16.30 Uhr.
Mario Klemmer vom PSV Röbel-Müritz (links, hier gegen Stargard) gehört zur starken PSV-Offensive.
Geht das gut? Zweikampf um den Ball – aber ohne Schiedsrichter (Quelle: Nordkurier vom 23.09.2015 juw)
Im Nachwuchsfußball greifen Reformen, “um den Kindern das Spiel zurück zu geben“. Doch die Trainer der Seenplatten-Kicker sind nicht mit allen Ideen einverstanden – zumal sich die Übungsleiter jetzt selbst mächtig beschränken müssen. Das gilt auch für die überehrgeizigen Eltern – für die gibt es ab sofort sogar eine Bannmeile um das Spielfeld. Gerade erst hat auch für die Nachwuchskicker der Region die neue Fußball-Saison begonnen. Die Röbeler F Junioren fuhren zum Beispiel am Wochenende einen knappen 5:4-Erfolg gegen Union Wesenberg ein, wobei Finn Krüger und Henry Miksch jeweils zwei Treffer beisteuerten und Jonas Bork ein Tor für den PSV Röbel erzielte. Röbels Jugendtrainer Karsten Appel freute sich für seine Jungs über den Erfolg, obwohl der unter besonderen Bedingungen erkämpft wurde. Denn: Seit dieser Saison soll in den unteren Spielklassen im Alter von fünf bis etwa elf Jahren ohne Schiedsrichter gespielt werden. Die Jungen und Mädchen sollen die Entscheidungen über Fouls, über einen Ball im Aus oder harmlose Rempeleien selbst fällen und damit ihre “Sozialkompetenz“ stärken. Soweit der hehre Plan der Funktionäre des Kreisfußballverbandes. Am Spielfeld, in der Praxis, aber gibt es Kritik: “Das ist absoluter Quatsch. Das merke ich beim Training, dass die Kinder noch gar nicht in der Lage sind, solche Situationen einzuschätzen. Sie brauchen einen, der den Ton angibt“, sagte Röbels F-Jugendtrainer Karsten Appel. In dieselbe Kerbe haute Stefan Kalke, der Vater des kleinen Kickers Leon: “Der Schiedsrichter muss im Spiel das Sagen haben. Die Kinder müssen lernen, Entscheidungen auch dann zu akzeptieren, wenn sie sie für falsch halten“, sagte er. Und Klaus “Biene“ Schardin, der schon in Zepkow, Waren und Röbel als Jugendtrainer tätig war, hat sogar schon Teams beobachtet, die mit dem Gegner vereinbaren, trotz der Regeländerung einen Unparteiischen auf den Platz zu stellen. “Der ahndet dann nicht jeden Verstoß, aber gibt dem Spiel eine Struktur, die gern von den Jungfußballern eingehalten wird“, meinte er. Zudem vermutet er hinter der Regeländerung, Kosten für den Einsatz von Schiedsrichtern einsparen zu wollen. Dafür loben er, Stefan Kalke und Karsten Appel die zweite Regeländerung umso mehr. Diese Änderung besagt, dass Eltern 15 Meter Abstand zum Spielfeldrand einhalten müssen. Der Grund sind Vorkommnisse aus der Vergangenheit am Spielfeldrand: Eine zappelige Mutti, die schon einen Fuß auf dem Spielfeld hat, weil sie so sehr mit ihrem Sohn bangt. Ein brüllender Papa, der ganz nah am Geschehen sein will, da schließlich der Stammhalter einmal das werden soll, was er selbst nie schaffte: ein großer Star. Für exakt diese Fußball-Eltern brechen harte Zeiten an. Die Zuschauer bei den Kreisliga-Partien der jüngsten Kicker müssen ab dieser Frischluft-Saison mindestens 15 Meter Abstand von der Außenlinie halten. Anfeuern? Ja. Einmischen? Klares Nein! Grundlage der Änderungen ist ein Masterplan vom Deutschen Fußball-Bund, den die Landes- und Kreisverbände derzeit umsetzen. “Der Fußball wird ja nicht neu erfunden, aber durch einige Veränderungen soll der Spaß daran für die Kleinen noch gesteigert werden“, wirbt Kati Lemke, Vorsitzende des Jugendausschusses vom Kreisfußballverband (KFV) Mecklenburgische Seenplatte, für die Reform. Motto: “Gebt den Kindern das Spiel zurück.“ Doch können Kinder überhaupt ohne Schiedsrichter spielen? Kati Lemke: “Kinder lügen nicht, jedenfalls die meisten.“ Auch die Trainer der gegnerischen Mannschaften müssen sich umstellen, denn sie begleiten die Partien fortan in einer gemeinsamen Coaching-Zone. Ergo: Man ist gezwungen, miteinander klarzukommen, statt sich – wie allzu oft schon beobachtet – zu beharken. Fair-Play-Liga heißt das Projekt bei den F- und G-Junioren, das auf und neben dem Platz soziale Kompetenz und gegenseitigen Respekt steigern soll. Widerspruch von Röbels Jugendcoach Karsten Appel: “Das mit der Coachingzone kann man ab den C-Junioren vielleicht machen. Aber jeder Trainer fiebert mit seinem Team mit und ruft den kleinen Knirpsen Anweisungen auf dem Spielfeld zu. Da muss man die Linie entlang laufen und nicht mit dem anderen Trainer in der Coachingzone diskutieren“, kritisierte er. Daniel Läser vom KFV-Jugendausschuss bleibt Realist: “Mir ist schon klar, dass diese Änderungen gewöhnungsbedürftig sind und auch kritisch gesehen werden. Doch man sollte der Sache wirklich eine Chance geben. Wir wollen die Maßnahmen eine Saison lang erproben und dann schauen, wie es weitergeht.“
Die Reaktionen im Fußball-Kreis sind unterschiedlich. Jörn Schmöker, Vorsitzender vom SV Nordbräu Neubrandenburg, findet die Änderungen “gut und vorteilhaft. Darum starteten wir vor einem Jahr gemeinsam mit dem Landesfußballverband ein Pilotprojekt in Penzlin. Dort wurde mit einem F-Junioren-Turnier demonstriert, worum es geht.“ Fred Nowack aus der Fußball-Abteilungsleitung des SV Turbine Neubrandenburg sieht kritische Punkte. Beispiel: “Dass die Schiedsrichter weggelassen werden, ist nicht okay. Wir Vereine werden immer wieder angehalten, junge Schiris zu fördern. Doch wo sollen die als Anfänger denn Erfahrungen sammeln, wenn nicht in den unteren Altersklassen?“ Außerdem, so Nowack weiter, halte er es für wichtig, wenn sich Fußballer von klein auf an die Autorität der Unparteiischen gewöhnen. “Treffen sie erst mal die Regel-Entscheidungen allein, werden sie später Probleme bekommen, den Schiri zu akzeptieren.“
Die Knirpse vom PSV Röbel-Müritz (in schwarzen Trikots) spielten am Wochenende erstmals nach den neuen Regeln und gewannen ihr Spiel gegen Union Wesenberg mit 5:4.
Skeptischer Blick: Jugendtrainer Karsten Appel vom PSV Röbel-Müritz ist nicht mit allen neuen Regeln im Jugendfußball einverstanden.
Derbe Klatsche vor Derby (Quelle: Nordkurier vom 29.09.2015 juw)
Ausgerechnet vor dem großen Müritz-Derby in der Fußball-Landesklasse am 3. Oktober zwischen dem PSV Röbel-Müritz und dem SV Waren 09 sind die Röbeler anscheinend in einen Sinkflug Richtung Tabellenkeller verfallen. Nach dem “besten Saisonstart aller Zeiten“ folgte zunächst noch ein vertretbares Unentschieden gegen Burg Stargard, bevor gegen den Neubrandenburger FC die Segel gestrichen wurden. Am Sonntag kam die Elf von Trainer Jan Papke bei TuS Neukalen mit einer deftigen 0:7 (0:5)-Klatsche unter die Räder. Somit muss der SV Waren 09 mit den ehemaligen Oberligaspielern Guido Timper und Johannes Köhler am kommenden Sonnabend auf dem Röbeler Friesensportplatz (Anpfiff um 15 Uhr) mit der Favoritenrolle leben.