Röbel trotzt den “strammen Stiefeln“ (Quelle: Nordkurier vom 04.12.2017 juw)
Gegen den SV Traktor Pentz zeigte der PSV Röbel-Müritz in der Fußball-Landesklasse III eine sehr gute erste Halbzeit. Zum Glück, denn danach war irgendwie der Wurm drin.
Der PSV Röbel-Müritz hat sein Heimspiel in der Fußball-Landesklasse gegen den SV Traktor Pentz mit 3:0 gewonnen. Die Röbeler legten los wie die Feuerwehr, denn Sebastian Arlt erzielte bereits in der 3. Minute das 1:0. In der 23. Minute hatte Marco Krolikowski eine Riesenmöglichkeit zum Torerfolg, kam aber einen Schritt zu spät. In der 29. Minute wehrte der Pentzer Torwart einen Freistoßball ab, doch Tim Gillmeier war zur Stelle und staubte zum 2:0 ab. Noch geschockt vom Gegentreffer verloren die Pentzer Kicker den Ball gleich wieder beim Anstoß am Mittelkreis und Jonas Mehl erhöhte auf 3:0 für den PSV Röbel-Müritz (30.). Die Gäste aus Pentz sind eigentlich für ihre “strammen Stiefel“ bekannt und hatten in der Vergangenheit oft mit ihrer robusten Spielweise Erfolge erzielen können. Allerdings kann das auch ein Fluch sein, denn der wirklich sehr gute Schiedsrichter Steffen Schmidt schien genau zu wissen, mit wem er es zu tun hatte. Er griff von Beginn der Partie an durch und reagierte sofort auf jede unfaire Aktion. Nicht immer mit Karten, aber mit deutlichen Ermahnungen sorgte er dafür, dass sich gar nicht erst ein “Gemetzel“ entwickeln konnte. Das kam natürlich den Röbelern entgegen, die eben die feinere Klinge schlugen. So war es immer wieder schön mit anzusehen, wie etwa Paul Jensch oder Marco Krolikowski ihre Gegner mit Finten ausspielten. Sehnsüchtig warteten die Fans dann in der Halbzeitpause auf den Wiederanpfiff und erhofften sich nun ein Torfestival. Doch sie wurden bitter enttäuscht, denn dem Röbeler Glück war es wohl auf dem Friesensportplatz zu kalt geworden. Zwar dominierten die Gastgeber weiterhin das Geschehen, aber die Chancenverwertung war wirklich katastrophal. Ob der eingewechselte Ronny Lehmann, der in beste Position vor den Pentzer Kasten gebrachte wurde, aber dann auf dem ebenen Kunstrasen ohne “Feindeinwirkung“ ins Stolpern kam, oder die Großchance von Matthias Sadra, die über den Kasten ging (85.), plötzlich war der Wurm drin. Besonders arg: Der wieselflinke Felix Gaulke rannte sich in der 87. Minute fast die “Seele aus dem Leib“, um noch das zu weit vorgelegte Leder kurz vor dem Aus zu retten, und dann gelang ihm auch noch eine Traumflanke auf Mathias Sadra, der nur noch den Fuß hinhalten brauchte. Das tat der auch, doch er lenkte den Ball mitten in die Arme des Pentzer Torhüters. Aufgrund der der ersten Halbzeit war der Sieg dennoch hoch verdient. Allerdings darf sich Röbel eine solche miserable Chancenverwertung nicht leisten, wenn es am Sonnabend zum Spitzenreiter vom Faulenroster SV geht. Bei einem Sieg wäre für Röbel theoretisch sogar die Herbstmeisterschaft drin, sofern der Laager SV das im Fernduell zulässt.
Röbel: Mathias Karge, Japheth Kohl, Jonas Mehl, Kai Johannsen, Paul Jensch, Marco Krolikowski, Sebastian Arlt (62. Ronny Lehmann), Felix Gaulke, Matthias Sadra, Tim Gillmeier, Martin Rodi (62.Jens Knappe)
Röbels Kapitän Marco Krolikowski (links) und Abwehrspieler Japheth Kohl (rechts) ließen sich von den Kickern des SV Traktor Pentz nicht die Butter vom Brot nehmen.