Eiskalt: Zwei Neue beim PSV Röbel-Müritz feiern einen Einstand nach Maß (Quelle: Nordkurier vom 05.03.2018 juw)

 

Beim Müritz-Derby zwischen dem PSV Röbel-Müritz und dem MSV Groß Plasten konnte der Röbeler Chefcoach seinen ersten Sieg und ein PSV-Stürmer sein erstes Tor im ersten Spiel verbuchen.

 

Das eiskalte Winterwetter hatte am Wochenende das Fußballgeschäft auf fast allen Plätzen des Landes zum Erliegen gebracht. In ganz Mecklenburg-Vorpommern? Nein, eine kleine Stadt an der Müritz trotzte den eisigen Temperaturen. Der PSV Röbel-Müritz hatte sich den MSV Groß Plasten zum wichtigen Punktspiel in der Fußball-Landesklasse III eingeladen, und beide Teams stellten sich der Herausforderung, bei tiefgekühlten Lufttemperaturen dem Leder hinterher zu jagen. Schon dafür gebührt beiden Mannschaften und den Schiedsrichtern Respekt. Und natürlich auch der Mannschaft des PSV Röbel-Müritz, die zuvor in einem zweistündigen Arbeitseinsatz den Kunstrasen auf dem Friesensportplatz vom Schnee befreit hatte. Die Röbeler Anhängerschaft wurde für das Ausharren in der Kälte – auch Stiebitze vom SV Waren und aus Hütte waren zu erspähen – belohnt, denn am Ende gewann der PSV Röbel-Müritz das mit Spannung erwartete Müritz-Derby mit 2:0. Das war ein gelungener Einstand für den neuen Röbeler Cheftrainer Bernd Piarowski, der erst fast am Ende der Winterpause zum PSV gestoßen war. Das war aber auch ein klasse Einstand von einem kleinen aber sehr flinken Außenbahnspieler. Florian Neue war nämlich ebenfalls zur Winterpause vom SV Waren 09 zum PSV Röbel-Müritz gestoßen - genauer gesagt wurde er erst ab der Winterpause als spielberechtigt für den PSV freigegeben -, und gleich bei seinem ersten Punktspiel für den PSV erzielte der Sympathieträger sein erstes Tor für seinen neuen Verein. Und das tat der Warener, der beruflich als Schornsteinfeger in Röbel arbeitet, nicht irgendwie, sondern mit einer kuriosen Art. Florian Neue stürmte nämlich in der 8. Minute auf der linken Außenbahn heran und schlug eine mustergültige Flanke auf Sebastian Arlt, der in der Mitte heran rauschte. Allerdings erreichte Sebastian Arlt den Punkt, an dem sich sein Weg und der des Balles hätten kreuzen sollen, einige Zehntelsekunden zu spät, so dass sich der Spielführer des Tages – Kapitän Marco Krolikowski fehlte an diesen Tag – schon die Haare raufen wollte. Musste er aber nicht, denn das Leder ging vom rechten Pfosten hinter dem verdutzten Plastener Keeper Radoslaw Ludwikowski zum 1:0 in die Maschen des Gästegehäuses. Jetzt jubelte Sebastian Arlt doch über den unverhofften Treffer, und das brachte nun den beliebten Röbeler Stadionsprecher Klaus Oberstedt aus der Fassung, der Sebastian Arlt als Torschützen nannte. Der Schiedsrichter hatte zum Glück den besseren Blick, und so bleibt es bei der Torpremiere des Florian Neue für den PSV Röbel-Müritz. Übrigens lag der Stadionsprecher auch beim Feststellen des zweiten Röbeler Torschützen zunächst daneben. Jens Knappe hatte sich in der Mitte mit einem super Sololauf durchgesetzt und in der zweiten Halbzeit zum 2:0 eingenetzt (53.). Diesen Treffer erzielte also ausgerechnet derjenige, dessen Einsatz einige Fans hinter vorgehaltener Hand wegen seines schon fortgeschrittenen Alters für fragwürdig gehalten hatten. Diese Zweifler wurden nun eines Besseren belehrt, und auch der Stadionsprecher korrigierte seine zuvor aufgestellte Behauptung und nannte Jens Knappe berechtigterweise als Torschützen. Natürlich gab es auch noch die eine oder andere Chance für beide Teams, bei der sich die beiden Torhüter Jan Gohlke und Radoslaw Ludwikowski auszeichnen konnten. Die größte Plastener Chance war ein Knaller an die Torlatte in der 78. Minute. Allerdings sah man beiden Mannschaften auch an, dass noch nicht alles so beim Spielablauf passt. Das sah auch Röbels Trainer so: “Die ersten 20 Minuten waren in Ordnung, dann war die Luft raus. Ende der ersten Halbzeit hatte sogar der MSV Groß Plasten mehr vom Spiel und fast den Ausgleich auf dem Fuß. Ich glaube, beide Mannschaften wären nicht traurig gewesen, wenn nach 60 Minuten abgepfiffen worden wäre. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden, aber man merkt, dass wir eine sehr holprige Vorbereitung mit nur einem Testspiel absolvieren konnten. In der nächsten Woche müssen wir eine Schippe drauflegen“, sagte Bernd Piarowski und meinte damit das nächste Derby. Am Sonnabend tritt der PSV Röbel-Müritz nämlich beim SV Waren 09 an. “Waren hat eine bessere Vorbereitung hinter sich und sogar schon zwei Punktspiele nach der Winterpause absolviert. Das wird für uns schwer werden“, schaute Bernd Piarowski schon auf das kommende Wochenende. Der PSV Röbel-Müritz verteidigte mit dem Sieg mit nun 33 Punkten den dritten Tabellenplatz. Ein Derby hat übrigens auch der MSV Groß Plasten vor der Brust, denn der MSV erwartet am Sonnabend den SFV Nossentiner Hütte. Die Groß Plastener liegen mit 7 Punkten auf dem vorletzten Platz, haben aber noch alle Möglichkeiten zum Klassenerhalt. So machten sie beim Spiel gegen Röbel einen guten Eindruck und sahen nicht wie ein Absteiger aus. Außerdem hat der SV Traktor Dargun sein Team aus der Landesklasse zurückgezogen, so dass schon ein Absteiger feststeht.

 

Röbel: Jan Gohlke, Matthias Sadra (74. Jonas Mehl), Paul Jensch (57. Japheth Kohl), Lucas Diercks, Kai Johannsen, Sebastian Arlt, Kay Lampe, Florian Neue (60. Ronny Lehmann), Felix Gaulke, Jens Knappe, Martin Rodi

 

Groß Plasten: Radoslaw Ludwikowski, Till Sugint, Tobias Metz (46. Henning Voß), Eric Bachert, Markus Lietzau, Tino Kuphal (74. David Mader), Andy Purlinski, Lukasz Wronka, Arne Raasch, Martin Evert, Eric Doß (85.Jan Ulrich)

 

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Röbels neuer Trainer Bernd Piarowski sah trotz des Sieges zum Einstand noch viele “Baustellen“ im Spiel seines Teams.

 

 

 

050318-02Der engagierte Spielführer Sebastian Arlt vom PSV Röbel-Müritz (vorn rechts) im Zweikampf mit dem ebenso kampfstarken Martin Evert vom MSV Groß Plasten. Der sehr gute Schiedsrichter Christian Pingel (hinten) leitete das Müritz-Derby souverän.

 

 

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Neuzugang Florian Neue erzielte gleich beim ersten Punktspiel für den PSV Röbel-Müritz sein erstes Tor.

 

 

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Torwart Radoslaw Ludwikowski war einer der besten Spieler beim MSV Groß Plasten.

 

 

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Röbels Keeper Jan Gohlke hielt seinen Kasten sauber.

 

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