Röbel verliert mit erhobenem Haupt (Quelle: Nordkurier vom 26.03.2018 juw)
Die zweite Mannschaft des PSV Röbel-Müritz bewies in der Fußball-Kreisoberliga trotz eines hohen Rückstandes Moral und kämpfte weiter.
Die Überraschung ist der zweiten Mannschaft des PSV Röbel-Müritz dann doch nicht ganz gelungen, als sie am Sonnabend auf dem Kunstrasen des Friesensportplatzes in der Fußball-Kreisoberliga den Tabellenvierten zu Gast hatte. Die Verbandsliga-Reserve des TSV Friedland fackelte nämlich bei herrlichem Sonnenschein nicht lange und legte den Röbelern schon in der 4. Minute mit dem 0:1 durch David Kühn das erste Ei ins Nest. Beim nächsten Gästetreffer halfen die Röbeler ordentlich mit, denn der herausgeeilte Keeper Sven Schnippkoweit musste fassungslos mit ansehen, wie Marcel Schardin das Leder zum 0:2 ins eigene Gehäuse bugsierte (18.). Der Friedländer David Kühn erhöhte dann mit seinem zweiten Treffer auf 0:3 (28.). Röbel hatte in der ersten Halbzeit eigentlich nur zwei hochkarätige Chancen. So hätte es der schön getretene Freistoßball von Marco Lüders an der Mauer vorbei verdient gehabt, genau in der rechte Ecke de Friedländer Gehäuses einzuschlagen. Wenn da nur nicht der sehr gute Gäste-Torwart gewesen wäre, der großartig parierte (25.). Die zweite Röbeler Tormöglichkeit hatte Iosif-Sebastian Bucin, der aus Nahdistanz abzog, aber auch am großartig parierenden Friedländer Torwart scheiterte (39). Ansonsten war der 0:3-Halbzeitstand absolut verdient, denn die Friedländer spielten einfach die feinere Klinge und waren auch flinker auf den Beinen als die Gastgeber. In der zweiten Halbzeit bot sich ein anderes Bild. So nahmen die Friedländer ordentlich Tempo aus dem Spiel und versuchten, Zeit zu schinden. Dafür bestimmten jetzt die Röbeler weitgehend die Partie. Mit Erfolg: Nach einem Eckball köpfte Christian Schmidt das Leder zum 3:1-Anschlusstreffer (52.) ein. Röbels Cheftrainer Thomas Kaiser ärgerte sich über die erste Halbzeit. “Wir wollten eigentlich so anfangen, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Warum das nicht geklappt hat, kann ich nicht sagen. Dennoch muss ich die Moral der Jungs loben, die sich trotz des hohen Rückstandes nicht aufgegeben haben, sondern in Halbzeit zwei erst recht gekämpft haben“, sagte Thomas Kaiser, der die Niederlage auch aus anderen Gründen nicht so tragisch sieht. “Dass es gegen den Tabellenvierten nicht einfach wird, wussten wir. Die Punkte müssen wir gegen andere Teams holen. In der ersten Saisonhälfte haben wir viele Spiele knapp verloren, weil die Spieler voller Übermut in die Begegnungen gegangen sind. Da haben wir gelernt, und ich rechne noch mit weiteren Erfolgen in der Rückrunde“, sagte Thomas Kaiser. Für ihn bleibt der Klassenerhalt eines der beiden Hauptziele. Das zweite besteht weiterhin darin, die A-Junioren und andere junge Spieler als Ausbildungsmannschaft an den teilweise robusten Männerfußball heranzuführen und als Reserve der ersten Mannschaft des PSV Röbel-Müritz zu dienen. Deshalb gehört Thomas Kaiser auch zum Trainerteam der ersten Mannschaft, bei der er zusammen mit Karsten Appel den neuen Cheftrainer Bernd Piarowski unterstützt. Der hatte sich übrigens das Spiel der zweiten Garnitur am Sonnabend genau angesehen und wurde durch Thomas Kaiser in Schutz genommen: “Bernd Piarowski ist erst zur Winterpause zum Verein gestoßen und hatte nicht viel Zeit, die Mannschaft kennenzulernen. Es ist völlig normal, dass sich die Philosophie eines neuen Trainers erst durchsetzen muss. Es dauert seine Zeit, bis jeder Spieler sich in seiner neuen Rolle eingefuchst hat. Die Fans sollten dem neuen Trainer also eine Chance geben, auch wenn die Niederlage in Waren natürlich äußerst bitter war. Ich bin sicher, dass Bernd Piarowski das Team zu einer sehr erfolgreichen Mannschaft formen kann, wenn man ihm auch die nötige Zeit gibt. Und die haben wir, weil wir in der Fußball-Landesklasse immer noch den 3. Tabellenplatz verteidigen. Und was das Derby gegen Waren angeht, da freue ich mich schon auf die nächste Saison, wenn die Mannschaft die sehr guten Ideen von Bernd Piarowski auch umsetzen kann“, sagte Thomas Kaiser.
Noch einmal zum Spiel gegen Friedland: Eine sehr gute Leistung zeigten dabei der Schiedsrichter David Adamik und seine Assistenten Enrico Kappel und Luca Dworatzek. Sie waren konsequent bei Foulspielen, aber auch tolerant bei verbalen Äußerungen. Denn Spieler auf beiden Seiten hätten eine gelbe “Meckerkarte“ mehr als verdient gehabt.
Röbel: Sven Schnippkoweit, Paul Hagen, Marcel Schardin, Denny Kleemann, Jan Tramp, Christian Schmidt, Marco Lüders - Thomas Knappe, Alexander Götze (56. Willi Hagen), Florian Bartöck (56. Maximilian Lindner), Iosif-Sebastian Bucin (73. Tom Nitz)
Der Kapitän Thomas Knappe von der zweiten Mannschaft des PSV Röbel-Müritz (links) im Duell mit einem Spieler der zweiten Mannschaft des TSV Friedland in der Fußball-Kreisoberliga.
Der sehr engagierte Spieler Christian Schmidt erzielte in der zweiten Halbzeit den verdienten Ehrentreffer für die zweite Mannschaft des PSV Röbel gegen die zweite Garnitur des TSV Friedland.
Röbels Cheftrainer Thomas Kaiser “dirigierte“ seine Schützlinge von der Linie aus.